Letter from Ella/UP1 After the preliminary hearing – Brief von Ella/UP1 nach der vorverhandlung

The court makes its decision and then feels it necessary to send in 2 police officers. The guard warns me to stay calm as they 3 are to take me back to a cell. My lawyer makes the understanding that all things considering I’m perhaps feeling quite “emotional”. Enraged I am, to have my boundaries further bulldosed. Upset, at being set up to make a change in this system, that isn’t coming quick enough. And scared, because on one level, in this time-space reality, I am alone, separated from that which I want – to be free and continue making awareness of the climate and biodiversity crisis, with connections to the intrinsic value of forested ecosystems in the solution.
I also know, that jail loneliness is not conducive to wellbeing. So yes, I am emotional, I am motivated by emotion and trying to suppress that won’t do any of us any favours. You can argue with my thoughts, but no one can argue with my feelings.
So they decided, they’re still not willing to let me out without getting my ID. A local address, to which I’d have made a contract keeping me somewhat chained until the final trial not being satisfactory in their opinion, and I may not have originated in Germany so “risk of flight” may be too high.
Well unfortunately I’m not a bird or a butterfly that can easily fly across borders without caring less for a passport, and with this I want to make it clear that this choice for anonymity, apart from acting in our own safety is intended as a motion of solidarity to all those undocumented migrants who are just in search for a better life and are also being treated atrosciously by the authorities. They also forwarn us that “injustice anywhere is a threat to justice everywhere.”
To add to my emotion were the protest chants heard from inside the courtroom & cell, and sight of all the energy that showed up in support, I am very proud to be one of these people that care so much for these issues of imprisonment, environmental abuses, self determination, capitalism, patriarchy & those affected by police bullshit. Thank you for being there and wherever else, negating my fears.
Thank you as well for sending in things, that have been nourishing my knowledge & imagination, all the support has really helped me from climbing the walls in this frustration. People in letters have asked me what do I like to read about, so just to let the world know, since I may be in here quite a while longer, some topics of interest are green anarchy, queer & eco feminism, indigenous resistance, prison abolition, metaphysics & naural healing, science, poetry, comedy, I’m open.
However, a wise person once told me, “it’s not as important the time it takes, moreso the results we get”. I’ve frequently questioned whether I’ll come out of this place more solid or more broken, not letting the bastards grind one down is quite the challenge, but I intend to see them to the bittersweet end, and be better off for it.
The tiny blue grassy wild flowers blossomed the day after I returned, enjoy the spring folks.
Take care, let love rule, ACAB forever,
Ella

Note
As people have asked, smaller texts like journals, booklets, zines can get through normal post.
Larger like a whole book I’ve been able to receive just by giving my permission to the sender over the phone in the social worker’s office at F Haus. It has to be sent new & direct from an online distributor. There exists a form to do the same thing which hasn’t been very fruitful, so the first option I would go for if I had a great book idea to send to a prisoner. And of course all books would go back into circulation when I’m released.

 

Knastalltag JVA 3 Frankfurt

Einblick in den Alltag/ Tagesstruktur im Knast der JVA 3 Frankfurt Preungesheim, geschrieben von einem ehemaligen UP Menschen.

Der Tag morgens begann mit dem Wecken um 06:00, manchmal auch erst um 06:30, wenn der Aufschluss gemacht wurde. Wochenends wurde erst um 08:00 geweckt. Obwohl ich meistens noch ziemlich müde war, da ich abends nicht einschlafen konnte, lohnte es sich früh aufzustehen, um den Umschluss wahrnehmen zu können. Unter der Wochen waren die Zellen morgens zwischen 06:30-08:00 offen, außer du befindest dich in Zellenquarantäne (zb nach einem Gerichtstermin) oder in einer “besonderen Maßnahme” (was genau das ist habe ich trotz öfterem Nachfragen nie erklärt bekommen. Erlebt habe ich als komplette Abschottung von allen Mitgefangenen inklusive Einzelhofgang statt in der Gruppe).
Im Umschluss konntest du im Gemeinschaftsraum sitzen und mit anderen Kaffee trinken, Anträge abgeben, Brot fürs Frühstück/ Abendessen aus der Stockwerkküche holen, duschen, den Müll aus deiner Zelle ausleeren, mit anderen in deiner Zelle sitzen und Zeitung lesen oder Kreuzworträtsel machen (ironischerweise gab es sogar einen Schlüssel für die eigene Zelle mit dem durch ein separates Schloss (natürlich nicht das der Schließerinnen) du als Gefangene(s) deine eigene Zellentür während des Umschlusses von außen aufschließen konntest. Die Innenseite der Zellentür hatte kein Schlüsselloch.
Der Umschluss wochentags endet mit dem Einschluss um 08:00. Hierbei wird kontrolliert, dass in jeder Zelle eine (und nicht mehr weil Recht und Ordnung undso :P) Insassin drinnen ist.
Dann hieß es ca. eine Stunde warten und dabei zb Tee trinken (Wasserkocher gab es in der Zelle), frühstücken und Radio hören. Zwischen 09:00 und 09:15 kam eine Wärterin/ ein Wärter rein und fragte, ob du in den Hofgang willst. Sagtst du “ja”, ziehst du Schuhe und Jacke an und sammelst dich mit den anderen im Flur vor der Tür zum Treppenhaus.
Hofgang hatten (in unserem Fall) beide Stockwerke zusammen, sodass wir UP’s (unbekannte Personen), die sonst auf zwei Stockwerke aufgeteilt waren, uns eine Stunde gemeinsam im Hof im Kreis bewegen konnten. Machten Menschen “Faxen” wie Purzelbäume oder Rad schlagen, wurde direkt gedroht, dass der Hofgang dann sofort beendet sei. Ebenso war es verboten sich während des Hofgangs mit Menschen, die am geöffnenten Zellenfenster saßen, zu unterhalten. Was natürlich nicht heißt, dass wir es nicht gemacht hätten 😉
Nach dem Hofgang ( Ende ca 10:30) hieß es dann wieder eine Runde alleine in der Zelle sitzen bis zur Ausgabe des Mittagessens, was mal früher und mal später stattfand. Aber in etwa so zwischen 11-12 Uhr. Dazu wurde die Zellentür aufgeschlossen und du konntest mit deinem Geschirr ( wird dir am 1. Knasttag ausgehändigt) auf den Flur treten und dir Essen auffüllen lassen. Nach dem Essen wurde das Geschirr, falls es Suppe in tiefen (extra) ausgegebenen Tellern gab, wieder eingesammelt.
Und dann passierte bis 17:30 erstmal nicht viel.
Manchmal wurde, vorrangig ohne Anzuklopfen, deine Zelle aufgeschlossen und im Türrahmen stand ein Mensch und wollte was von dir. Egal ob du gerade auf dem Klo warst oder schliefst. Zum Beispiel war es die Sozialarbeiterin, um dir dein vor Ewigkeiten beantragtes Buch in die Hand zu drücken. Oder aber die Anstaltsleitung persönlich, um zu fragen, ob du denn nicht einfach deinen Namen angeben willst, da der Knast einfach keinen Platz für uns UPs habe.
Wurdest du nicht aufgesucht, war nun der laaange Zeitpunlkt für Mittagsschlaf, Sport, Radio hören, Stricken, Ausmalbilder ausmalen, Rätsel lösen , Tee trinken oder was mensch sonst noch so machen konnte. Nach sieben Stunden erfolgte dann um 17:30 der abendliche Aufschluss.
Nun konntest du insofern du über Geld verfügtest und dir beim Einkauf, der alle zwei Wochen stattfand, Lebensmittel gekauft hattest, dir in der Gemeinschaftsküche etwas zu Essen kochen. Oder Gesellschaftsspiele mit anderen spielen, deine Post (insofern dir wer schreibt und die Post bis zu dir durchkommt) am Büro der Wärterinnen abholen, Fernsehen oder einfach für ein paar spärliche Stunden am Abend sozial mit anderen interagieren, quatschen, lachen, weinen.
Der Umschluss endete Montag bis Donnerstag um kurz vor 21:00, sodass zur vollen Stunde alle wieder brav in ihren Zellen waren. Freitags ging der Umschluss nur von 16:40.17:30. Auf die Frage ‘warum’ bekam ich nie eine plausible Antwort sondern lediglich ein: “ist halt so”.
Wochenends war die Tagesstruktur sehr ähnlich, unterschied sich jedoch in einigen signifikanten Punkten wie dem Umschluss. Dieser fand Samstags und Sonntags nämlich nur von 14:40-16:30 statt. Morgens fiel er ganz weg. Auch war es am Wochenende deutlich stiller. Keine Sozialarbeiterin, kein Kleidertausch, keine Anwaltsbesuche, kein Mensch von der Bücherei und Anträge wurden keine bearbeitet sowie keine Post ausgeteilt. Somit war mensch meist froh, wenn das Wochenende vorüber war.

— das war jetzt ein kleiner, subjektiver Einblick in den Tagesablauf. Vieles, z.B Thema veganes Essen oder warum wir anfangs Personalien verweigerten, wurden nur angeschnitten, um den Rahmen nicht zu sprengen. Es werden aber weitere Einblicke folgen, um den Alltag im Knast etwas transparenter zu machen.

Demo vor der JVA Rohrbach am 19.03

Sie würden uns gerne im Knast begraben – Unsere Solidarität gegen ihre Repression

Am Freitag, den 19 März, wollen wir ab 16 Uhr vor dem Knast im rheinland-pfälzischen Rohrbach die Gefangenen und insbesondere Björn grüßen, der am 14. November letzten Jahres im Dannenröder Wald festgenommen wurde und seitdem in der dortigen JVA inhaftiert ist.
Regierungen maßen sich an, Menschen einen Teil ihres Lebens zu rauben, um ihre politischen, ökonomischen und geostrategischen Machtinteressen durchzusetzen. Die Ausplünderung des Planeten und die Zerstörung von Gesellschaften werden hierbei bewusst in Kauf genommen.
Das Knastsystem ist in einer langen Liste von Repressalien das letzte Glied.
Von diesem System betroffen sind auch drei Kurden. Mazhar Turan, Gökmen Çakil und Hüseyin Acar wurden in den letzten Monaten vom Oberlandesgericht Koblenz verurteilt, weil sie sich für das emanzipatorische Projekt einer anderen Gesellschaft einsetzen, dessen Säulen basisdemokratisch, feministisch und ökologisch sind.
Gegen sie wurden jeweils mehrjährige Gefängnisstrafen verhängt. Die Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung nach § 129b Strafgesetzbuch wurden weitestgehend vom Gericht übernommen.
Es sind drei von 11 Kurd*innen, die aktuell von Staatsschutzsenaten verschiedener Oberlandesgerichte aufgrund von Paragraph 129b zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Mit ihrem Richterspruch stellen sich die Gerichte auf die Seite des faschistoiden Diktators Erdoğan und damit einmal mehr eine unverbrüchliche Treue zum türkischen Regime unter Beweis.
Dass dies auch anders geht, zeigt die Haltung Belgiens, dessen oberstes Gericht die PKK nicht als terroristische Organisation, sondern in einem Urteil von Januar 2020 als eine Konfliktpartei bewertet, der nach dem Völkerrecht ein Selbstverteidigungsrecht zusteht.
Es ist wichtig, dass wir den Gefangenen zuverlässige Gefährt*innen sind und ihnen gerade jetzt signalisieren: wir lassen euch nicht alleine, euch gilt unsere Solidarität.
Lasst uns zusammen den Repressionsorganen zeigen, dass wir nicht einzuschüchtern sind, dass sie uns den Mut nicht nehmen können, für eine bessere Welt aufzustehen!
Tragen wir unsere Wut über die staatliche Willkür und Repression, die Zerstörung und den alltäglichen kapitalistischen Wahnsinn auf die Straße.
Rote Hilfe Ortgruppe Mainz

Vom Danni nach Rojava und zurück

In welcher Gesellschaft wollen wir leben – das ist eine Frage, die uns umtreibt. Die Kämpfe für eine bessere Welt von morgen, finden bereits heute statt: Sei es in Rojava, im Hambacher Forst oder bei der mehr als einjährigen Waldbesetzung im Dannenröder Wald.
Viele Impulse für einen emanzipatorischen Gesellschafts- und Lebensentwurf kommen aus Rojava, den Selbstverwaltungskantonen in Nordsyrien.
Der Gesellschaftsvertrag, den sich die Menschen in Nord- und Nordostsyrien gegeben haben, beruht auf dem demokratischen Konföderalismus, der basisdemokratisch, feministisch und ökologisch geprägt ist.
Gerade im Hambi und Danni, wo neue Wege des Zusammenlebens beschritten wurden, waren die Ideen und Symbole der kurdischen Befreiungsbewegung sehr präsent.
Die Repressionsorgane der herrschenden Ordnung bekämpfen die erfolgreiche Umsetzung dieses solidarischen Gesellschaftsmodells, das den Weg aus dem kapitalistischen System weist, das über lang oder kurz unsere Lebensgrundlagen vollständig zerstören würde.
Wenn wir unsere kostbaren Ökosysteme wie die gesunden Mischwälder mit ihrer Artenvielfalt und Trinkwasservorkommen kampflos aufgeben, verlieren wir eine unserer natürlichen Lebens-grundlagen.
Wir müssen unsere Natur erhalten und beschützen ebenso wie die Erfahrung der besonderen zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich in den Monaten des Zusammenlebens entwickelt haben. Beides ist miteinander verwoben und ein wesentlicher Schritt in eine bessere, nachhaltige Zukunft.
Der demokratische Konföderalismus ist in Rojava schon tief verwurzelt. Die Ideen und Erfahrungen von Freiheit und Solidarität, die dort gemacht wurden, sind wie Bäume, deren Zweige bis in den Hambi und den Danni reichen.
Wir grüßen mit unserer Aktion Björn, der am 14.11.20 im Danni festgenommen wurde und seitdem in Rohrbach einsitzt, außerdem die beiden Kurden Mashar Turan und Gökmen Cakil, die wegen PKK Mitgliedschaft verurteilt wurden. Mashar erhielt zweieinhalb Jahre Haft und Gökmen sogar 3 Jahre und 5 Monate. Sie sind beide in Rheinland-Pfalz eingeknastet; Mashar bis vor kurzem in Rohrbach.
Den politischen Gefangenen gilt unsere Solidarität, alle anderen Gefangenen möchten wir grüßen, ihnen Mut machen und ihnen den Eintritt in die Gefangengewerkschaft nahelegen.

Wegen der Corona Lage werden wir die Maskenpflicht und 1,5m Abstand einhalten
Los geht es am Freitag, den 19 März um 16h vor dem Knast in Rohrbach(bis circa 18 Uhr)
Peter Cäsar Allee 1, bei Wöllstein in der Nähe der A 61; 30 Autominuten südlich von Mainz.
Aktuelle Infos zur Knastkundgebung findet ihr unter www.mainz.rote-hilfe.de

Frankfurter Polizei zeigt Lautsprecherwagen wegen Ordnungswidrigkeiten an

Eine ganz neue Masche der polizeilichen Repression dürfen wir aus Frankfurt vermelden.
Zur Unterstützung der Gefangenen von der Räumung des Dannenröder Waldes sowie aller Inhaftierter der JVA Preungesheim veranstaltete das Bündnis https://freethemall.blackblogs.org/ in Kooperation mit lokalen Gruppen mehrere Kundgebungen vor der JVA. Dabei kam auch der in die Jahre gekommene Bus einer solidarischen Person als Lautsprecherwagen zum Einsatz.

Anfang des Jahres flatterten dann binnen kurzer Zeit mehrere Ordnungswidrigkeitsverfahren für den Lautsprecherwagen ein.

Der Lautsprecherwagen habe ohne gültige Umweltplakette in einer Umweltzone geparkt.

AUF DER DEMO!?!

Und nicht nur auf einer, sondern gleich auf mehreren Demos. Und das auch noch mehrfach.
Es wurden tatsächlich 2 Ordnungswidrigkeiten durch 2 Polizist*innen an 2 unterschiedliche Aufsichtsbehörden gemeldet: für das Falschparken des Lautsprecherwagens auf einer Versammlung.

Jetzt ist es so, dass: die Einhaltung der Umweltzone im ruhenden Verkehr überprüft wird und das sowie Falschparken durch das Ordnungsamt geregelt wird.
Es ist also gar nicht die Aufgabe der Polizei die Einhaltung der Umweltzone zu überwachen.
Dazu kommt dass, besonders der eingesetzte Beamte der BFE (Beweissicherung und Festnahme Einheit) sicherlich nicht den Auftrag hatte die Parkverstöße vor der JVA Preungesheim während der Versammlung zu überprüfen.

Auch die Versammlungsleitung wurde nicht über die „Ordnungswidrigkeit“ auf ihrer Versammlung informiert.

Wir werfen den eingesetzten Polizist*innen vor, absichtlich ihre Kompetenzen überschritten zu haben, um gemeinschaftlich einen angemeldeten Protest, gegen die illegale Inhaftierung von Menschen, zu diskreditieren oder gar zu verhindern.
Damit zeigt die Hessische Polizei erneut wie weit sie sich von der Rechtsstaatlichkeit entfernt hat.

Mittlerweile wurden die drei „Verfahren“ des Ordnungsamtes Frankfurt eingestellt, nur das Verfahren vor dem Regierungspräsidium Kassel ist noch offen.

Wir haben euch die Schreiben zur persönlichen Erheiterung angehängt.
(https://rhmzwi.blackblogs.org/frankfurter-polizei-zeigt-lautsprecherwagen-wegen-ordnungswidrigkeiten-an/nggallery/thumbnails)

Wir werden auch zukünftig solidarisch mit all jenen stehen, die von staatlicher Repression betroffen sind.

Briefe/Letters von/from UP1

Wir haben Briefe von UP1 erhalten für:
We have received letters from UP1 for:

Unknown person whose names rhymes with that which is the opposite of their hand and writing style

Dear Nx

Unknown person that saved my jumper

Unknown person that wrote to me on a yellow paper with a pretty bird on it

Bitte meldet euch bei uns, wenn wir einen Brief weiterleiten sollen.

Please contact us if we should forward a letter.